Rezension Styx (Hades Hangman #1) von Tillie Cole
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Von Bikern & Sündern

Rezension „Styx (Hades‘ Hangman #1)“ von Tillie Cole:

Anführer einer Bikergang trifft auf geflohenes Sektenmitglied – und findet in ihr seine große Liebe.

Der Inhalt

Vor Jahren hat River „Styx“ Nash das Mädchen mit den Wolfsaugen zum ersten und letzten Mal gesehen. Und konnte sie seitdem nie vergessen, denn sie ist eine der wenigen Menschen, mit denen der knallharte „Stumme Hangman“ reden konnte. Als die schwer verletzte Fremde vor seiner Haustür allerdings die Augen öffnet, erkennt er in ihr seine Unbekannte wieder. Eigentlich hat er mit rivalisierenden Gangs und einem Verräter in den eigenen Reihen schon genug Probleme. Doch er kann sich seiner Anziehung zu Mae nicht entziehen. Und auch Mae kommt nicht gegen ihre Gefühle für den faszinierenden Styx an, obwohl ihre Vergangenheit ihr keine Ruhe lässt. Können zwei scheinbar so unterschiedliche Menschen alle Hindernisse überwinden und zusammen glücklich werden?

Rezension Styx (Hades Hangman #1) von Tillie Cole

Das (wenige) Positive

Tillie Cole war für mich eine neue Autorin, aber das Konzept der Geschichte (ehemaliges Sektenmitglied trifft auf Bikergang) und auch ihr fesselnder Schreibstil haben mich neugierig gemacht. Außerdem wird sowohl aus Mae’s als auch aus Styx‘ Sicht geschrieben, was ich persönlich bei Liebesromanen sehr mag. So bekommt man eigentlich auch einen guten Einblick in den männlichen Protagonisten. Und besonders in dieser Geschichte war das auch notwendig, denn Styx ist die meiste Zeit stumm. Er kommuniziert hauptsächlich über Zeichensprache, nur wenn er mit Mae allein ist, kann er mit ihr sprechen. Auch diese Repräsentation einer Behinderung und der Umgang eines knallharten Bikers fand ich sehr interessant.

Von faszinierend zu nervig

Da hören für mich die positiven Punkte aber leider schon auf. Auch wenn Mae als Protagonisten bei ihrer Flucht und kurz darauf in der neuen Situation bei den Bikern noch stark und komplex wirkt, verfliegt dieser Eindruck besonders in ihren Interaktionen mit Styx immer mehr. Sie wird anhänglich und geradezu abhängig und lässt sich jeden Mist von ihm gefallen. Außerdem sagt sie zum Anfang und Ende des Buches, wie sehr sie ihre Schwestern vermisst, die sie in der Sekte zurückgelassen hat. Aber während ihrer Zeit bei den Hangman denkt sie eigentlich überhaupt nicht an sie, ihre Gedanken drehen sich nur um Styx.

Ganz und gar nicht sexy

Wir bekommen zwar seinen Blickwinkel, erfahren aber über seine Vergangenheit und seine Motive fast gar nichts. Das einzig Positive an ihm ist seine Sorge um Mae, obwohl auch die beinahe an Bessesenheit grenzt und hauptsächlich sexueller Natur zu sein scheint. Bis es aber zum ersten Mal zum Sex kommt, leistet er sich so einige unmögliche Aktionen (SPOILER: z.B. schläft er fast mit einer anderen, kurz nachdem er Mae verlassen hat!!!). Und nachdem in der zweiten Hälfte des Buches die Leidenschaft gesiegt hat, geht es fast nur noch um Sex. An sich habe ich nichts gegen erotische Liebesgeschichten, aber von dieser Story hatte ich so viel mehr erwartet. Außerdem erschien mir dieser gefühlte Dauersex nach Mae’s Misshandlungen in der Sekte einfach unglaubwürdig.

Was sollte das bitte mit Rider?

Dann zu den Nebencharakteren: Bis auf Rider werden alle Gangmitglieder nur oberflächlich vorgestellt und selbst bei ihm werden nur einige Punkte angerissen. Von seiner Vergangenheit erfahren wir erst am Ende. Dafür wird immer wieder in den Fokus gerückt, dass er sich in Mae verliebt und mit ihr zusammen sein will. Er legt sich mehrfach mit Styx an, obwohl Mae ihm früh klar macht, dass sie ihn nur als Freund sieht. Aber er will das nicht akzeptieren, was mit der Zeit sehr nervtötend wurde. Auch der „Plot twist“ um Rider gegen Ende hat mich jetzt nicht umgehauen.

Mein Fazit

Wenn es keine Leserunde gewesen wäre, hätte ich dieses Buch wahrscheinlich bei der Hälfte abgebrochen. So musste ich mich durch die oberflächliche Story und die ungesunde Beziehung zwischen Mae und Styx quälen. Deshalb werde ich offensichtlich auch nicht die Folgebände lesen, obwohl ich schon neugierig auf die darin vorkommenden Paarungen wäre. Aber eine solche Enttäuschung wie bei „Hades Hangman – Styx„* will ich mir lieber ersparen.

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